Kiffen statt beten

Von Christine Tragler · · 2024/Sep-Okt
© Raquel Cunha / REUTERS / picturedesk.com

Im vom Drogenkrieg gezeichneten Mexiko sorgt eine Gruppe unkonventioneller Klosterschwestern für Aufsehen. Bei Vollmond umkreisen sie in Nonnentracht ein Feuer, reinigen sich mit Salbei und danken für Mond, Tiere und Pflanzen – bevor sie sich einen Joint anzünden.

Sie sind die Hermanas del Valle (Sisters of the Valley), ihr Heil finden sie im Marihuana-Anbau. 2014 als internationale Gruppe in Kalifornien gegründet, gehören diese Nonnen keiner Kirche an. Früher hatten sie ganz normale Jobs, heute stellen sie Cannabismedikamente her und verkaufen sie online.

Während sie in den USA große Umsätze erzielen, ist ihre Präsenz in Mexiko eher ein rebellischer Akt gegen Drogenkriege und gesellschaftliche Normen, sagen die Frauen.

Auf Instagram posten sie Bilder von ihren Cannabispflanzen und Workshops. Trotz rechtlicher Grauzonen betreiben die Hermanas del Valle ihr Geschäft diskret in einem zweistöckigen Gebäude in einem Dorf in Zentralmexiko. Ihre Ernte trocknen sie heimlich, versteckt an Wäscheleinen und im Ofen.

Ihre Mission ist klar: Der Krieg gegen Drogen in Lateinamerika ist gescheitert. Gewalt und Masseninhaftierungen sind die Folgen. „Es ist an der Zeit, diese Dummheit zu beenden,“ sagt Schwester Kika.

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